21 Dezember, 2006
Singapore - der etwas andere Kulturschock
Bevor ich jedoch nach Borneo flog, habe ich Rodolphe, einen ehemaligen CS Arbeitskollegen in Singapore besucht. Schon als ich am Flughafen ankam (und wie immer ist der Flughafen die Visitenkarte eines Landes oder einer Stadt...) war ich von der Sauberkeit und Effizienz dieses Flughafens beeindruckt: Kein Warten, kein Draengeln (a la Indien) und als ich (meeeega maessig klimatisierten) Taxi fuhr, fragte ich mich, wo bloss die ganzen Menschenmassen in Singapore seien: die Strassen waren menschenleer, die Autos fuhren in den vorgezeichneten Spuren und auch sonst wurde nicht gehupt und im Zick Zack ueberholt - ganz europaeisch zivlisiert halt :-)
Die schockierenden Eindruecke gingen weiter, als ich Rodolphe's Wohnung betrat: Marmorboden, suuupersauber, riiesen Bett und draussen war ein Swimming Pool, ein Tennisplatz und ein Fitness Centre - wohlgemerkt, alles von der CS bezahlt... Zu guter letzt wurden wir von Rod's Kumpel mit einem BWM (irgendwas) abgeholt und fuhren Richtung Sigapore Downtown...dass alles schien mir doch ein wenig irreal zu sein, war ich doch ein paar Stunden zuvor im stinkenden Bangalore in der Waiting Hall auf dem Boden sitzend auf meinen Flug warten...
Singapore selber gefiel mir doch recht gut: sauber, heiss, angenehme(re) Menschen und so weiter...alles im allem eine kleine europaeische Insel Mitten in Asien...will nicht viel ueber Singapore schreiben, von euch waren ja eh schon fast alle mal hier und wer nicht, der wird sicher in den kommenden Monaten (gaell Mama und Papa :-) oder Jahren mal hier landen oder umsteigen...
Zur Zeit bin ich in Kota Kinabalu irgendwo in Ost-Borneo und ich bin ueberrascht wie fortschrittlich Malaysia ist. Morgen gehts weiter in den Mount Kinabalu Nationalpark und von da aus hinauf auf den Mount Kinabalu, der mit knapp 4100 mueM der hoechste Berg Sued Ost Asiens ist...ich werde also am Weihnachtstag zuerst wohl ein wenig auf 4000 Metern frieren und abends am Strand genuesslich Seafood essen (was ich uebrigens schon die ganze Zeit tue und ich doch das Gefuehl habe, dass meinetwegen der Shrimps, Prawns und Lobsterbestand doch arg abnimmt in diesen Gegenden :-)
WUENSCHE EUCH ALLEN FROHE WEIHNACHTEN UND EINEN GUTEN RUTSCH INS 2007 !!!
11 Dezember, 2006
Adieu Bangalore...adieu Indien
Dann gibt es aber wieder Momente, in denen ich dieses Land liebe: Naemlich immer dann, wenn ich aus dem Staunen ueber diese Menschen hier nicht mehr rauskomme - wenn ich am Reisen bin...Deshalb war ich vor 10 Tagen wieder ein bisschen in Suedindien unterwegs und ich moechte euch natuerlich die Fotos nicht vorenthalten und schicke euch damit ein bisschen Indien nach hause:
Nachdem sich die Austausch-Studenten nach den Pruefungen in alle Himmelsrichtungen in Indien verflogen haben, hab auch ich mir ein paar Tage am Strand Keralas gegoennt (Kovalam): Superschoener Strand, Palmen, feine Fisch-Gerichte und - Ayurvedische Massage: die wollt ich immer schon mal ausprobieren und so liess ich mich waehrend 2 Tagen je 2h mit viel warmem Oel und 4 kraeftigen Haenden und heissen Steinen durchkneten...ahhhh welche Wohltat!!!! Fuer alle, die so was auch ausprobieren moechten hier ein guter Tip: einfach nicht die Lieblingsunterhosen anziehen :-) !!!
Nachdem mein Ruecken wieder entspannt war fuehlte ich mich wieder bereit die naechste Herausforderung anzunehmen: Local Busses...hoprige Angelegenheit..aber irgenwie wollte ich zum suedlichsten Zipfel Indiens gelangen. Kanya Kumari (das "Ende des Landes" uf Tamilisch) hiess der Ort. Zum ersten Mal in meinem Leben konnte ich von dem ein und selben Punkt den Sonnenuntergang und am naechsten Morgen auch den Sonnenaufgang sehen...
Noch zwei drei Dinge in eigener Sache die ich ueber Indien immer mal schreiben wollte:
- Banane ist nicht gleich Banane :-)
- Indien: das Land der Farben
- Und: vieles vieles mehr...aber das werd' ich euch dann erzaehlen wenn ich im Maerz wieder in der Schweiz bin...
In der Zwischenzeit moechte ich euch allen besinnliche Festtage wuenschen und einen guten rutsch ins 2007 - moege diese Jahr uns allen viel Zufriedenheit und Gesundheit bringen!! Erfolg, dass was man ja sonst auch so fuers neue Jahr wuenscht, wird dann automatisch kommen wenn erst mal die Zufriedenheit da ist... ;-)
02 Dezember, 2006
...und weg...
Also, meine indische email-adresse (stefanf@iimb.ernet.in) wird nicht mehr lange gueltig sein und die indische mobilnummer (+ 91 9986490919) auch nur noch etwa 10 tage... {stefan.furrer@student.unisg.ch wird immer weiterhin von mir gelesen... :-) }
bei zeit und gelegenheit versuche ich trotzdem von mir hoeren zu lassen... ich muss los, in 3 stunden geht mein flieger...tschuuueeesssli....
11 November, 2006
eifach so und fascht ohni grund...
Heute ist wieder einmal ein typischer Samstag (Uni von 8:00 Uhr bis 13:00 Uhr) und während ihr euch wahrscheinlich erneut in euer warmes Duvet einkuschelt um nochmal ein paar Minuten in die Traumwelt abzutauchen sitze ich hier in kurzen Hosen am Computer und denke an euch alle :-)
Eigentlich sollte ich ja nicht zu sehr an euch denken, weil ich erstens endlich meine 25 seitige Arbeit beenden will (sprich ich sollte eigentlich erst einmal anfangen - in 10 Tagen ist Abgabetermin..."typisch Stefan" denke ich und wohl auch einige von euch jetzt) und zweitens, weil ich gerade realisiert habe, dass ich ja wirklich noch eine Weile nicht zurück in die Schweiz kommen und euch alle sehen werde...snif...ja, zum ersten Mal Weihnachten ohne Familie, Freunde und Schweizer Berge, Schnee, Snowboarden...wenigstens habe ich von meinem 500 Gramm-Schokoladen-Notbestand (den ich vor 3 Monaten ins Land geschmuggelt habe) immerhin noch zwei Tafeln - also doch nicht so schlimm :-)
Diesbezüglich wollte ich noch kurz erwähnen, dass mir hoffentlich von euch niemand Schokolade hier nach Indien schickt (und das meine ich ernst), denn diejenigen Pakete die überhaupt ankommen sind, waren alle mindestens zur Hälfte von Mäusen oder Ratten angeknabbert - Also please, geniesst die ersten Schokoladen-Naschereien lieber mit einem kurzen (aber dafür umso intensiveren) Gedanken an mich anstatt mir was zu schicken...
Apropos schicken, ich möchte mich diesbezüglich bei euch bedanken für die mails, sms und skype-sessions und ganz besonders für den Brief (Mama und Papa) und die zwei Postkarten (merci Gotti und danke Sandra!!)...Sollte sonst jemand noch snail mail gesendet haben, so weiss ich nicht ob die indische Post oder die Mäuse am Nicht-Eintreffen schuld sind :-)
Ah, da fällt mir ein, falls euch interessiert was in nächster Zeit so bei mir ansteht: die kommenden 2 (und damit letzten Semster-)Wochen sind prall gefüllt mit lauter Prüfungen, Assignments und Präsentationen. Dann werd' ich noch 2 Wochen in Südindien umherreisen (evt Sri Lanka..wobei das im Moment sicherlich nicht gerade lustig ist...bekommt man in Europa mit was das so läuft?) bevor ich am 16. Dezember nach Singapore fliege. 2 Tage später gehts weiter nach Yangon (Hauptstadt Burmas) wo ich sicherlich über Weihnachten irgendwo im Süden am Strand ein paar Tage entspannen werde (Myeik...wer googelt wird erblassen vor Neid :-)...Danach ist noch alles offen, sicherlich aber 2 Wochen "Trekking" in Nordlaos und Ost-Malaysia bevor ich (voraussichtlich) am 18. März wieder in der Schweiz bin...
Last but not least, eine weiter unwichtige Info für Google Earth Besitzer: In diesem Moment sitze ich auf 12° 53' und 35.23" nördlicher Breite und 77° 36' und 08.16" östlicher Länge (=mein Zimmer)...ist auch ganz interessant mal die Relationen in Bangalore (mit offiziell 7Mio "Einwohnern") zu sehen...ganz ordentlicher und grüner Campus...
02 November, 2006
Strandurlaub an der Westküste Indiens
Ein Nachtbus sollte uns (Matthias und io) eigentlich ins 350 km entfernte Mangalore (an der Westküste) fahren. Nun, 350 km in der Schweiz wären nicht einmal ein Nachtbus wert, aber in Indien brauchen Busse für diese Strecke gut und gerne bis zu 10 Stunden. Und da wir ja am nächsten Tag einigermassen fit sein wollten, entschieden wir uns "Sleeper"-Sitze zu buchen. Wir staunten nicht schlecht, als uns eine Liegefläche von gerade mal 1.2 m x 1.6 m zugewiesen wurde: "unmöglich für zwei breitschultrige (:-)) und 1.8m grosse Europäer!" war unsere erste Reaktion, doch schlussendlich mussten wir uns doch in diese winzige Fläche reinzwängen und versuchten trotz heftigem Holpern (remember: Strassen in Indien sind nicht Strassen mit Schalglöchern, sondern Schläglöcher mit etwas Asphalt drum herum!!) ein wenig zu schlafen. die Strasse nach Westen wurde aber immer schlimmer, zumal wir über die Western Ghats (Gebirgskette im westlichen Südinindien, die sich von Norden nach Süden zieht) fuhren. Die Strasse wurde mehr und mehr zu einem Feldweg und stellenweise erinnerte mich der Weg an meine Militärzeit: Hindernisparcours, den wir mit Pinzgauern fahren mussten oder Panzer-Hindernis-Parcours !!!! SCHLAFEN AUSGESCHLOSSEN: wir wurden im Bus hin und her geschleudert...und nach quälenden 9 Stunden erreichten wir völlig ausgelaugt Mangalore - so viel zum Thema Nachtbus/Sleeper in Indien....!!!
Ordentlich gesättigt zogen wir in Busse und Züge gequetscht und schwitzend (4o Grad und kraaaasssse Luftfeuchtigkeit) der Küste entlang weiter nach Norden - unser Ziel war Gokarna, ein hinduistisches Pilgerdörfchen an der Küste Nordkarnatakas, welches wir schliesslich abends dann endlich erreichten. So ist das Reisen in Indien halt: günstig, zeitaufwändig, anstrengend, schmutzig, laut, schweisstreibend aber durch und durch erlebnisreich und unsere 20 stündige Reise wurde mit einsamen von Palmen gesäumten und praktisch einsamen Stränden belohnt!! le paradis!!







18 Oktober, 2006
Indian Fashionshow
Hab schon lange nichts mehr von mir hören lassen und zwar aus zwei Gruenden: erstens bin ich megamaessig im Stress mit etlichen Prüfungen (die Hälfte des Semesters ist bereits vorbei...geht ja rasant schnell hier ...) und zweitens musste ich noch auf die Fotos für folgende Story warten:
Dass ich mich hier in einer privilegierten Gesellschaftsschicht befinde wurde mir schon schlagartig in der ersten Studiumswoche bewusst. Chancengleichheit hin oder her, in einem Land wo nicht einmal die Hälfte der Bevoelkerung richtig lesen kann, scheint ein Studium oder nur schon Primarschule für 80% der Bevölkerung ausgeschlossen, nicht bloss weil sie nicht die Chance dazu hätten, vielmehr, dass sie gar nicht wissen was eine Schule(geschweige denn eine Uni) ist!!
Jedenfalls ist da eben auch einer dieser privilegierten Studenten bei uns an der Uni, der ein guter Freund eines - in Indien bekannten - Modedesigners ist und durch diese Connection konnten sich eine Handvoll Austausstudenten einen VIP Platz in einer indischen Modenschau ergattern: Aus der 3. Reihe konnten wir indische Models (maennliche und auch einige weibliche) und deren Mode bestaunen :-)
So vielseitig wie dieses Riesenland ist, so unterschiedlich war auch die Mode: von Mode aus Rajasthan bis nach Goa und Chennai...alles war dabei, sogar Modedesigner aus Pakistan haben das ihrige dazu beigetragen alles noch farbiger und schriller zu gestalten...zum Teil sogar etwas gewagte Mode mit viel Sicht auf nackte Haut...so konservativ scheint die indische Oberschicht also nicht zu sein... :-)


11 Oktober, 2006
Nandi Hills
Nichtsdestotrotz brauchte ich wieder einmal ein bisschen Zeit für mich selber und wollte den Sonntag und Montag in den nahe gelegenen „Bergen“ im Norden Bangalores verbringen. Gesagt getan und so fuhren Matthias und ich am Sonntag schon relativ früh mit dem Bus während 2 ½ Stunden über holprige Strassen (eigentlich sind hier in Indien Strassen nicht Asphaltstrassen mit dann und wann einem Schlagloch, sondern hier besteht die Strasse aus Millionen von Schlaglöchern und drum herum ein wenig Asphalt) und nach einem ungeplanten Buswechsel wegen einer Reifenpanne (wen wundert’s :-) kamen wir endlich in den Nandi Hills an.
Abgesehen von den kühleren Temperaturen und super sauberer, klarer Luft bot sich uns eine gigantische Aussicht über das Flachland Karnataka’s…Schnell wurde uns klar, weshalb sich die Briten vor der Unabhängigkeit Indiens gerne hier hoch in die Berge verzogen, in die so genannten Hill Stations, um der drückenden Hitze zu entfliehen…
Auch wir fühlten uns sehr wohl, konnten wir doch kleinere Spaziergänge in dichten regenwaldähnlicher Vegetation machen, immer wieder begleitet von neugierigen Äffchen.
Alles in allem eine recht relaxte Atmosphäre, fern ab vom Gestank und Lärm Bangalores...doch was soll ich noch lange schwärmen, Bilder sagen bekanntlich mehr aus als tausend Worte...
Skeptisches Begrüssungsäffchen
Britischer Prunkbau auf dem Gipfel des Nandi Hills - heute ein besseres Guest House mit Zimmerpreisen im Bereich von 1100 Rupien, rund 30 CHF... zu teuer für den Studentengeldsack...
Sträucher voller Weihnachtssterne in Indien bereits im Oktober
Weiss irgend jemand den Namen dieser prächtigen Blume? Jedenfalls sieht die nicht nur toll aus, sondern muss auch lecker schmecken, da die frischen Blüten jeden Morgen im Eiltempo von den Äffchen verspiesen werden...
Auch diese Blüten fallen den Äffchen zum Opfer


Für alle die schon in Australien waren: weiter unten am Hügel war die Vegetation gut vergleichbar mit derjenigen vom Wilson's Promotry Park in Südaustralien: Eukalyptus wohin man auch schaut...doch statt Koalas und Kängurus lauerten Affen im Geäst über unseren Köpfen...
05 Oktober, 2006
Klima in Bangalore
Bangalore ist in ganz Indien bekannt für ein relativ gemässtigtes Klima, verglichen mit anderen Teilen Indien: In Kerala, Rajasthan und isbesondere der Wüste Thar kann es locker im Sommer (also jetzt, oder noch bis vor einem Monat)45 Grad Celsius heiss werden. Nicht gerade angenehme Temperaturen, vor allem nachts nicht, wenn man sich vom anstrengenden indischen Alltag erholen möchte und sich bei 25 Grad im eigenen Schweiss hin und her wälzt.
In Bangalore ist alles anders: wir befinden uns auf einem kleinen Hochplateau auf durchschnittlich 900 bis 1000 m.ü.M und obwohl wir uns in Südindien befinden, klettern die Temperaturen zur Zeit selten über 35 Grad Celsius. Ich vergleiche das Klima hier gerne mit demjenigen von Süditalien, dem Jahrhundertsommer im 2003 oder den Temperaturen im Juli dieses Jahres. Wer jetzt denkt,dass ich mit einer schönen Bräune wieder zurück in die Schweiz komme hat weit gefehlt, denn wir versuchen alle hier möglichst die direkte Sonnenbestrahlung zu vermeiden, es ist einfach zu heiss. So kommt es, dass wir vor allem im Schatten unserer prächtigen Bäume auf dem Campus (oder Botanischen Garten in der Stadt) aufhalten und genüsslich frischgepresste Fruchtsäfte geniessen und quasseln, natürlich nur, wenn sonst keine andere Verplichtungen universitärer Art auf uns warten...(Ich möchte an dieser Stelle die Seriösität dieser Institution (IIMB) in den Vordergrund stellen, denn ich muss hier in Indien mehr für die Uni arbeiten als an der HSG in der Schweiz)
Zurück zum Wetter: In Bangalore weht meistens eine leichte erfrischende Brise und so kommt es, dass auch in der Stadt (und nicht nur hier in unserem kleinem goldenden Paradies (Campus)) die Luft nicht zu sehr verschmutzt ist. Die Sicht ist für indische Verhältnisse ausgezeichnet, sogar besser als in Zürich, kein Smog, alle zwei drei Tage ein kurzer Regen der die Luft wieder reinigt - ABER: Auch Bangalore ist immer noch Indien und so atmet jeder Mensch hier in Bangalore während 24 Stunden gleich viele Schadstoffe ein wie wenn er 23 Cigaretten rauchen würde!!
Trotz all dem fühl ich mich hier in einer Art Dauerurlaub: Hitze, Shorts, Flip Flops, frische leckere tropische Früchte und atemberaubende Sonnenuntergänge und Palmen, Palmen, Palmen...
27 September, 2006
Indische house-warming Party




Spass hatten wir auch an den Kurtas, cor allem an der überdimensionalen Hose (Fotos nur für Erwachsene :-)


