Vor rund einem Monat habe ich Borneo verlassen und bin nach Kuala Lumpur geflogen wo ich mich waehrend zwei Tagen durch unzaehlige Einkaufszentren gekaempft hatte und oft vor lauter Shops den Ausweg (und was ich eigentlich zu kaufen geplant hatte) nicht mehr fand. In Asien sind Einkaufzentren regelrechte Erlebnisparks mit Kinos (sogar Imax), Vergnuegungsparks, Schwimmbaeder, Bahnhoefen, Aerzten...das volle Programm halt :-) und das schlimmste was einem Ausgang-suchenden, von einkaufsuechtigen Menschen umgebenen jungen schweizer Mann in diesen Odysseen geschehen kann ist das folgende Plakat:

Spass bei Seite, natuerlich gibts in Kuala Lumpur einiges zu sehen un noch mehr zu erleben, wie zum Beispiel die Petronas Towers:

Nach Kuala Lumpur gings weiter nach Bangkok, worauf ich mich urspruenglich riesig gefreut hatte, doch nach all den Touristenscharen wollte ich nur noch weg weg weg, irgendwo hin, wo es keine Touristen gab. So blieb ich nur einen Abend in Bangkok, an welchem ich noch zufaelligerweise (!!) meinen Cousin Bruno traf und zusammen einen unterhaltsamen Abend verbrachten...
Meinem Wunsch, vermehrt abseits der Touristen zu reisen brachte mich hoch in den Norden Thailands in die Nan Province, wo praktisch niemand Englisch sprach und so verstaendigte ich mich Haenden und Fuessen so gut es nur ging, bis ich eine Unterkunft organisieren und ein Mofa mieten konnte. Waherend zwei Tagen fuhr ich rund 250 Kilometer in der Umgebung umher, durfte einer thailaendischen Hochzeit beiwohnen, war Zuschauer bei den "Miss Hilltribe- Wahlen" und genoss die wilde bilderbuchaehnliche Naturlandschaft in vollen Zuegen...





Von Nan aus gings dann weiter hoeher in den Norden wo ich die Grenze zu Laos ueber den Mekong passierte. Normalerweise werden die Touris dann in Slow Boats verfrachtet und waehrend zwei Tagen auf dem Mekong in den Sueden nach Luang Prabang geschifft, von wo sie Laos dann zu bereisen beginnen...und genau das wollte ich nicht, ich wollte noch hoeher in den Norden, und so begann ich etwas umherzufrage welcher Bootsmann dafuer zu haben waere den Mekong hoch nach Xieng Kok zu fahren: ein schwieriges Unterfangen, da dies nur mit einem Speedboat machbar war, diese jedoch auf dem oberen Mekong verboten sind und zudem unglaublich teuer waeren (150 CHF fuer 3h Fahrt)...So musste ich halt etwas Werbung fuer mein Abenteur machen und fand schliesslich einen Schweizer (Zuercher, aber ok:-) und zwei junge Hollaender die sich vom abgelegenen Norden begeistern lassen konnten. Zu viert war der ganze Trip etwas guenstiger und sicherer (immerhin begaben wir uns mitten ins goldene Dreieck ueber welches frueher ("legal") das laotische Opium ueber China in den Westen und Vietnam geschmuggelt wurde. Heute ist dies offiziel verboten, doch wie so oft gelten viele Verbote in Asien nur fuer diejenigen, die kein Geld, Kontakt oder Kalaschnikov haben und so wird noch heute Opium im Norden Laos bewaffnet umhertransport.
Die Spee Boat Fahr auf dem Mekong war die schnellste und (bis dahin) gefaehlichste Bootsfahrt ueberhaupt: mit 70 Kmh sind wir den Mekong hochgeflitz; links lag Myanmar mit wunderschoen gruen bewaldeten Bergen, rechts lag Laos mit abgeholtzen Berghaengen und dann und wann ein Doerflein...
Als wir in Xieng Kok ankamen war es, als ob uns die 3 stuendige ohrenbetauebende Bootsfahrt nicht nach Norden, sondern zurueck in die Vergangenheit befoerdert habe: Lauter kleinere und groessere Doerfchen, in denen die unterschiedlichsten Bergvoelker (hill tribes) sich niedergelassen hatten und heute noch leben, wie wir (oder unsere Vorfahren) es wohl noch vor 300 Jahren taten: Die Huetten waren nur aus Bambus gefertigt, keine Naegel, Schrauben, kein Strom, kein Telefon, kein fliessendes Wasser in der Huette...

Ich wuerde euch liebend gerne noch viel mehr ueber das Leben dieser verschieden Bergvoelker berichten, da ich mir oft als kleiner Ethnologe und Entdecker vorkam und seit langem (zum Teil mehrere Jahre) waren wir vier die ersten Weissen, die diese Menschen zu Gesicht bekamen: Die Reaktionen waren sehr unterschiedlich: vom weinenden und schreienden Weglaufen bis hin zum neugierigen Beobachten war alles dabei und schlussendlich hatten uns jeweils alle Dorfbewohner in ihre Herzen und ihre Huetten geschlossen, wo man sich bei ueppigen Reisschnapskonsum gegenseitig kennen lernen durfte :-)
Wir wollten dann noch etwas die entlegeren Doerfer besuchen, weshalb wir (=immer noch das schweizer und das hollaendische Duo:-) uns fuer einige mehrtaegige Trekkings im Norden Laos entschieden waehrend welchen wir unterschiedliche hilltribes besuchten und jeweils im Haus des Dorfhaueptlings (auf harten Bambuspritschen) uebernachteten...[Lasst einfach ein wenig die Fotos auf euch wirken, die dazugehoerigen Stories (kulinarische Exkurse wo es gebratene Ratten und Heuschrecken gab und und und... :D ) gibts dann wenn ich zuereuck bin..]
Morgenstimmung Mong Long:

Fuer einmal waren die "Falangs" (weisse Auslaender) spannender als das Beschwoeren der Geister:

Chief's Ehefrau (Lahu Tribe):

Alle sind beim Babysitten eingespannt: Vater, Mutter, Grossvaeter, Grossmuetter und die aelterne Schwesterchen und Bruederchen...

..das Internet ist dermassen langsam, dass ich euch mit weitern Fotos einen oder zwei Tage vertroesten muss: in Bangkok sind die internet-verbindungen einfach viel schneller...
Ich wuensche euch allen eine ganz tolle Zeit und hoffe, dass ihr das Leben geniesst !!!